CY-2, Nordzypern, Salamis - ein Reisetagebuch

Es fehlt uns wohl der Elan für größere Unternehmungen - Die Tage plätschern so dahin, mit Schwimmen gehen, Sebastian zur Tauchschule zu bringen, Lesen und Einkaufen.
Trotzdem sind wir letzten Montag, es muss wohl der 29.6. gewesen sein, losgefahren, Nordzypern zu besuchen. Alles schön und gut, die Fahrt bis zum Checkpoint Agia Nicolaios war entspannt, doch am CP angekommen, frage ich meine Mitfahrer nach ihren Ausweisen.
Ausweise, huch, Fehlanzeige - verdutzter Grenzer - Rückfahrt.

Famagusta
Famagusta
Dienstagmorgen starteten wir einen neuen Anlauf, dieses mal mit Ausweis. Die Fahrt auf Famagusta zu ist schon spannend. Es geht zunächst durch einen Britischen Stützpunkt zu Checkpoint, hier muss man dann eine KFZ-Versicherung kaufen (35€ für 30 Tage), dann ein Visum ausfüllen, und schließlich am Posten Nr. 3 Visum und Versicherung vorzeigen.
Die Fahrt ging dann ganz unspektakulär durch Vororte von Famagusta. Weil das Zentrum ist Sperrgebiet, geht es hier sehr quirlig zu. Das Ziehl unserer Fahrt war Salamis, eine schöne Stätte griechischer Gründung, mit Bädern, einem Theater, einem Stadium und was der alte Grieche sonst noch so brauchte.

Auffällig ist die im Vergleich zu Südzypern lustlosere Gestaltung der Ausgrabung.
Salamis
Salamis

Salamis
Salamis, Könidsgräber















Da wir uns für die Rückfahrt dem Navi anvertrauten, denn die Ausschilderung ist eher dürftig, insbesondere im Bezug auf den CP, mussten wir lernen, dass das Navi keine Ahnung von Greenline und Besetzung hat, denn unsere Fahrt endete vor einem türkischen Sperrgebiet, dem die Straße völlig egal ist.
Also zurück nach Famagusta, und einen neuen erfolgreichen Anlauf gemacht.
Mittwoch begann dann Sebastians Tauchkurs, dazu übernehme ich eine mail von Iris:
Als Basti am Mittwoch abend von der Tauchschule kam, war er so fertig, dass er nicht mal mehr etwas essen wollte, obwohl er den ganzen Tag über gar nichts zu essen gehabt hatte! Er wollte nur noch ins Bett. Donnerstag morgen stand Durchpauken einiger Buchkapitel auf dem Programm, donnerstag nachmittag Theorieunterricht in der Schule, gegen abend dann schriftliche Tests; als wir ihn gegen 6 abholen sollten, dauerte es noch bis Viertel nach sieben, bis er alles ausgefüllt und abgegeben hatte.

Pernera
Pernera
(hier ist die Tauchschule, und der kleine Bär los)
Freitag (heute) ist frei, Samstag dann wieder Tauchtag. Danach wird etwa ein Drittel des Kurses geschafft sein; wenn es gut klappt, wird es noch drei ganze Tauchtage geben, vielleicht auch 4, allerdings wohl nicht mehr als 2 in einer Woche, das ist zu anstrengend. Und außerdem muss ja dazwischen die ganze Theorie erledigt werden.
Seit gestern haben wir extrem hohe Luftfeuchtigkeit, - 62%. Es ist eher bewölkt, nicht extrem warm, mittags etwa 28°C, aber irgendwie schwül. Basti ruht sich vor einem Video aus, Joachim macht Bettwäsche.

Ich habe mir zum Frühstück griechische Gemüseburger gekauft, - das ist vielleicht ein Zeug! Am ehesten vergleichbar mit übersalzenen Reibeplätzchen mit griechischen Gewürzen, - "Schmeiss es weg, dass kann man doch nicht essen!" rief Joachim. Abgesehen vom Preis brauche ich aber was zum Frühstück, also esse ich es trotzdem. - Vorher hatte ich englische Burger aus Kartoffelbrei, aber die waren voller gehärteter Fette und äußerst ungesund, auch wenn sie etwas besser geschmeckt haben, an manchen Stellen allerdings wie die rohen Kartoffelflocken von Pfanni für klöße oder Püree. Schon etwas merkwürdig zum Frühstück, geht aber.
Kapparis
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Unsere Eismaschine (extra mitgeschleppt, zum Verbleib auf CY) funktioniert leidlich, solange man nur eine Portion Eis macht, - mehr schafft sie wohl nicht, und die auf drei halbe Tassen verteilt. Nachteil ist allerdings, dass es geschmolzen ist, bis man es verteilt hat! Dann kann man wenigstens noch eine halbe Tasse eisgekühlten Saft trinken!
Ich versuche, zum Nachtisch wenigstens Pudding zu kochen, das klappt. Joachim jammert, er kann den Toast nicht mehr sehen, aber was anderes gibt es an Brot eher nicht. Ich gebe ihm schon ab und zu ein paar Reiswaffeln, aber das tut es ja auch nicht wirklich. Immerhin ist das für Basti kein Problem.
Der Ofen meldet sich, meine Kartoffeln sind wohl halb gar. Die Kartoffeln hier wiegen pro Stück etwa anderthalb Pfund, die bekommt man nicht in den Topf. Und wenn man sie klein schneidet und kocht, gibt es Kartoffelbrei. Deshalb mache ich sie eine Stunde in Alufolie bei 100° Umluft im Backofen; dann sind sie halb gar, und später kann man sie braten oder im Backofen zu Pommes machen. Das ist zwar sehr aufwendig, schmeckt aber gut!
Soweit für jetzt ...


© ijm im August 2013