CY-3, Choirokoitia - ein Reisetagebuch

Da meine Bequemlichkeit grenzenlos ist gibt es hin und wieder eine Sammel-email, diesmal mit geklauten Worten von Iris:
Am Samstag nach dem Tauchen war Basti wieder völlig platt. Heute, am Sonntag, ist wieder Theorie angesagt. Morgens noch mal lernen, wie der Druck in welcher Tiefe ist, wie lange man jeweils dort unten bleiben darf und wie lange man dann bis zum nächsten Tauchgang mindestens wieder an der Luft bleiben muss. Was man tun muss, um einen schnellen
 Choirokoitia
Choirokoitia

Notausstieg zu machen, wenn es einem unter Wasser nicht mehr gut geht, - und vieles mehr. Heute nachmittag ist wieder Schule, um halb sieben werden wir mal wieder nachsehen, wann wir ihn abholen können. Wenn es noch früh genug wird, können wir dann in Protaras einmal die Uferpromenade lang schlendern und irgendwo was trinken; wir haben das immer im letzten Kafenion an der Promenade getan, - beim letztenmal hatten sie in Joachims Frappee so wenig Kaffeepulver gegeben, dass es so aussah wie leicht bräunlicher Tee. Joachim war so erbost, dass ich nicht weiß, ob wir wieder dort hin gehen, - einen Zehner lässt man für 3 Getränke ja schon da, und dann sowas!
 Choirokoitia
Choirokoitia

Heute vormittag sind Joachim und ich allein in einer Steinzeitsiedlung (von 9000 - 7000 vor Chr.) gewesen; Basti hatte keinen Elan, mitzukommen. Die hatten schon eine richtige Stadtanlage mit Steinhäusern und Stadmauer, alles mit Mörtel verputzt. Rings um die Stadtmauer hatten sie richtige Treppen wie wir heute, - wir dachten zunächst, das hätten sie für Besichtigungen gemacht, - es war aber eine richtige Rekonstruktion dessen, wie es derzeit ausgesehen hat! Diese Siedlungen sind in der Form völlig einzigartig und nirgendwo sonst so zu finden; auch wenn es nichts Gigantisches zu sehen gibt, eben nur ein paar Mauerüberreste und ein paar rekonstruierte Hütten, - schon beeindruckend, dass Menschen vor 11000 Jahren schon so gelebt haben. Sie hatten Gänse und Schweine außerhalb der Stadt, bauten Weizen und Hafer und Gemüse an, sammelten Feigen, Pistazien, Oliven. Zu besten Zeiten lebten dort mehrere tausend Menschen.
Tenta
Tenta

Gestern war es am Strand so voll, dass man wirklich keinen Platz mehr bekam; die Autos standen schon von der Hauptstraße an bis runter zum Strand, und dort war es nur noch schwarz von Leuten. Wir sind dann wieder gegangen, ohne im Wasser gewesen zu sein. Ich denke, wir gehen gleich mal schauen, ob schon einige wieder abgefahren sind, - das wochenendliche Zusammenpacken hat jedenfalls schon begonnen, und ich meine, es sind auch schon ein paar Autos weniger.

---klau-ende---



Verschwiegen hat meine Liebe, dass sie voller Tatendrang in eine Ausgrabung einsteigen wollte (wollte, nicht ist), nur weil am Wochenende geschlossen war.

Das nächste Mal berichte ich dann von unserer Fahrt nach Nordzypern zur Burg Kantara.


© ijm im August 2013