CY-4, Kantara - ein Reisetagebuch

Kantara
Kantara
Fri, 09 Aug 2013 17:25:38 +0200
Montag 5.8., mäßig in der Frühe, für fast alle anderen war es später Vormittag, brachen wir nach Norden auf, um die etwa 100km zur Burgruine von Kantara zu fahren.
Die Burg wurde im 10 Jh. gegründet und 1191 zum ersten mal in einer Chronik erwähnt, das haben die Kreuzritter so im Vorbeigehen erledigt, in diesem Falle durch Richard Löwenherz.
Bei uns ging es weniger martialisch zu, wir hatten nur die Sperranlagen und Posten der gegenwärtigen Besatzer zu überwinden. Dazu passiert man zunächst die Britische Basis auf einer Straße, die rechts und links von einem mit Stacheldraht bewerten 3m hohen Zaun und je einem Tor am Anfang und am Ende gesäumt wird.
Kantara
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Es folgt die Türkische Grenzabfertigung mit KFZ -Versicherungsverkauf, Visa-Ausgabe und Polizeikontrolle und abschließender Endkontrolle. So abgefertigt wird man in Richtung Famagusta auf den Weg gebracht, um am Landtor vom goldenen Siegerdenkmal (1974) in Famagustas geschäftiges Treiben aufgenommen zu werden
. Ab da gibt es Stop and Go vorbei am geschäftigen Treiben durch die Stadt. Nach einer halben Stunde ist es geschafft.
Kantara
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Auf guter Straße fahren wir an endlosen Ferienhäusern vorbei, die fast alle leer stehen und an ebenso leeren Stränden liegen. Damit nicht genug, ebsoviel Leerstand verzeichnen die Geschäftszeilen, man könnte glauben, das Bauen sei das Ziel gewesen.
Kantara
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Weiter nach Norden wird dieser Irrsinn von abgeernteten Feldern und vereinzelten Häusern abgelöst. Jetzt beginnt sich die Straße den Berg hinauf zu schrauben, um die Burg auf 630m zu erreichen, bzw. den Parkplatz etwa 30 m unterhalb des Zwingers.
Kantara
Kantara

Eine Gruppe Engländer, die uns bergan entgegenkamen, riefen uns zu, der Aufstieg sei die Hölle, aber die Aussicht göttlich. Gar so anstrengend fand ich es dann nicht, doch mit der Aussicht hatten sie recht.
Die Burg liegt auf einem Bergrücken, der nach Nordosten langsam ins Meer abfällt. So öffnet sich der Blick auf die Nord- und Südküste gleichermaßen.
Dazu ist es ruhig, einige Vögel sind zu hören, nur ab und an ein Tourist, zu weit scheint wohl die Anfahrt. Es weht ein beständiger kühlender Wind, der dazu einlädt sich hier in den Schatten zu setzen und die Gedanken treiben zu lassen.
Kantara
Kantara

Die Rückfahrt war wie die Hinfahrt, erst weites Land, Felder bis zum Horizont, dann Feriendörfer in Wartestellung und Famagusta-Stop and Go im Abgang.
Am Checkpoint gab es eine Zwangspause, ein Grenzer im Müßiggang wies uns auf einen platten Hinterreifen hin, denn wir dann gleich zwischen türkischem und britischen Grenzposten im Schatten eines Baumes -soviel Luxus muss sein- wechselten.
Ein Nagel war die Ursache, wie uns ein wenig später ein Reifenmann zeigte. Für 10€ tauschte er den Nagel gegen einen Pfropfen aus. Bis jetzt hält es.


© ijm im August 2013