Wir bauen eine Rakete

Werter Herr Innenminister Schäuble: (*)
Dies ist keine Anleitung für Terroristen!!!!
(*) wie man leicht sieht, dies ist ein Beitrag aus dem Jahre 2007
Kindergeburtstag!
Ist es schon wieder so weit? - Das war doch erst gestern!
Na gut, - machen wir einen Ausflug ins Freibad, mit Picknick! Der Plan war gut, denn es war Anfang August, und der Sommer lag vor uns.
Es regnete im August, es regnete im September. --- Und nun?
In den Freizeitpark gehen - mochten wir nicht.
Da blieb nur eins: Wir bauen Raketen!
Die Vorbereitungen
Im Modellbaufachgeschäft bekommt man:
  • Raketenmotoren
  • elektr. Zünder
  • Modellraketenschutzwatte
  • leichtes Holz
  • eine dünne Stahlstange
  • gute und wichtige Ratschläge
Alles andere geben die Bastelkiste und das Altpapier her:
  • Papprollen um 25 mm Durchmesser und etwa 22 cm lang
  • Papierstreifen, Blätter
  • Holz, Blech, Schrauben, Draht
  • Kabel, Akku
  • Kleber
Die Zutaten
Die Mannschaft Die nächste wichtige Zutat
ist eine tatkräftige und motivierte
Bautruppe.
Zur Tat:
1) Der Raketenmotor bekommt zwei Ringe aus Papierstreifen (z.B. aus dem Aktenhexler). Es wird solange aufgeklebt, bis der Motor fest in der Röhre sitzt. Als Raketenrumpf eignen sich alle Pappröhren um 25-30 mm Durchmesser. Leere Haushalstrollen fliegen nicht so gut, obwohl sie nicht schwerer sind. Der Raketenmotor
2) Nun wird knapp oberhalb des Motors ein 1 mm Loch durch den Rumpf gebohrt, ein Draht durchgesteckt, außen an beiden Enden 1 cm umgebogen, abgeschnitten und mit einem Kebestreifen gesichert. Der Draht soll den Motor in der Rakete beim Start festhalten, damit er nicht allein davon fliegt. (Siehe Bild unten: Der weiße Klebestreifen über dem Leitwerk.)
3) Die Raketenspitze wird aus Papier gefertigt. Wir benutzen dazu einen Zirkel, markieren den Mittelpunkt und schlagen einen Kreisbogen mit 5-8 cm Radius. Mit dem Draht messen wir den Umfang der Röhre, biegen den Draht nun auf die Kreislinie und markieren die Enden. Die Enden mit dem Mittelpunkt verbinden, Kleberand zugeben, ausschneiden und zusammenkleben. Fertig ist die Spitze. Die Raketenspitze
4) Aus einem Papierstreifen wird ein Rohr gedreht, das in den Raketenrumpf passt. Erst zusammenkleben und dann an der Spitze festkleben. Dadurch kann die Spitze immer wieder neu aufgesteckt werden. Die Raketenspitze
5) Um den Rücksturz zur Erde zu dämpfen, kleben wir etwa 1 m Absperrband mittels etwas Schnur an, zum einen in der Spitze, zum anderen am Rumpf.

6) Jetzt wird ewas Watte in den Rumpf über den Motor gegeben, das Absperrband aufgewickelt, in den Rumpf gesteckt und die Spitze aufgesetzt.
Anmerkung:
Der Raketenmotor brennt am Ende in die Rakete hinein. Die Watte verhindert das Anbrennen des Bergungssystems (bei uns realisiert durch das Absperrband, es kann aber auch ein Fallschirm sein). Durch den Gasdruck wird das Bergungssystem ausgeworfen und dämpft so den Absturz.

7) Das Leitwerk fertigen wir aus Furnierholz. (Vielen Dank an den Mann im Facheschäft für diesen Rat.) Es ist sehr leicht und mit der Schere gut zu bearbeiten. Mit Holzleim angeklebt hält es besser als mit normalem Bastelkleber. Die Dreiteilung des Umfanges kann man mit einem Faden erledigen.

8) Zum Schluss kleben wir noch ein 5-6cm langes Stück Trinkhalm an(hier mit Klebeband). Das Röhrchen wird über den Stahldraht gesteckt. Dadurch erhält die Rakete in der Startphase mehr Stabilität.

Die Raketen
Eine Pause So, jetzt kann man eine Pause machen oder noch einmal richtig beim Kuchen zulangen.

Für das Startgerät muss schon etwas mehr Zeit eingeplant werden, es sollte also schon fertig sein.
Das Startgerät:
Um beim Raketenstart nicht mit dem Wind zu ringen und die Kinder besser im Auge zu haben, wählte ich elektrische Zünder anstatt der den Motoren beiliegenden Zündschnüre.

Das Bild erklärt den Aufbau hinreichend. Zur Zugentlasstung schraubte ich die Kabel mit den Laborklemmen fest. Dadurch wird verhindert, dass zu starker Zug des Kabels den Zünder aus dem Motor zieht.
Mit den Laborklemmen wird der Zünder angeklemmt.
Gestartet wird dann mit einer 6V- oder 12V- (Auto-)Batterie.
das Startgerät
Startklar Jetzt wird es ernst!

Hoffentlich hält der Kleber.
(Und der Strom reicht)

Und hier noch einen Tipp:
Immer in Windrichtung starten.
Der Wind drückt gegen das Leitwerk und richtet die Rakete auf.
Ganz wichtig: Auf ausreichenden Abstand achten!
Am Start
Am Start ...
gelandet
...und gelandet!
Das Gelage danach bleibt unser Geheimnis!
Zu den Kosten:
10 Motoren etwa 10 Euro, 6 Zünder 7 Euro, die Watte 2,40 Euro (reicht für 40-50 Starts), das Furnier 1 Euro und der Draht 1 Euro. Alles andere war aus der Bastelkiste.

© jm 10/07